Im Forschungsprojekt Timber Use and Maintain der TU München geht es um die Fähigkeit zur Kreislaufwirtschaft von Holzkonstruktionen. Der Einsatz von Holz im Bauwesen hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Holz, als nachwachsender Rohstoff, bietet nicht nur vielseitige Einsatzmöglichkeiten, sondern trägt auch maßgeblich zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei. Besonders der Holztafelbau hat sich als universelle Bauweise für tragende und nichttragende Außen- und Innenwände etabliert.
Dennoch bleibt das Potenzial der Kreislaufwirtschaft – insbesondere hinsichtlich Rückbau und Wiederverwendung von Bauteilen – oft ungenutzt. Hier setzt das Forschungsprojekt der Technischen Universität München (TU München) an, mit dem Ziel, kreislaufgerechte Holztafelbaukonstruktionen zu entwickeln, die technische Machbarkeit, wirtschaftliche Effizienz und ökologische Nachhaltigkeit vereinen.
Im Rahmen des Projekts „TU&M“ wird ein ressourcenschonender Umgang mit Holz im Bauwesen durch die Wiederverwendung von Bauteilen, Bauelementen und Komponenten sowie durch die Kaskadennutzung von Gebrauchtholz gefördert. Kreislaufgerechte Holzkonstruktionen ermöglichen es, Gebäude langfristig als Kohlenstoffspeicher zu nutzen und so das Klimaschutzpotenzial signifikant zu steigern. Basierend auf den Forschungsergebnissen von Graf et al. (2022) werden fünf Ebenen der Kreislauffähigkeit systematisch analysiert: Gebäude, Bauteil, Bauelement, Komponente und Material. Diese Strukturierung stellt sicher, dass der Kreislaufansatz umfassend und auf allen Ebenen berücksichtigt wird.
Ein detaillierter Kriterienkatalog sowie die Auswertung von Planunterlagen und Projektdaten, die in Zusammenarbeit mit Praxispartnern und Holzbauunternehmen erarbeitet wurden, ermöglichten eine fundierte Analyse. Dabei wurden vier Außenwandtypen als Status Quo identifiziert, prototypisch erstellt und bis auf die Komponentenebene zurückgebaut. Diese Analysen lieferten wichtige Vergleichsdaten für die Entwicklung kreislaufgerechter Holztafelbaukonstruktionen. Ziel ist es, ressourcenschonende und wiederverwendbare Außenwandbauteile zu schaffen, die über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg ökologisch und ökonomisch effizient bleiben.
Das Projekt der TU München zeigt, wie der Kreislaufgedanke konsequent im Bauwesen umgesetzt werden kann, um nachhaltige und zukunftsfähige Bauweisen zu etablieren.
Lehrstuhl TUM, Lehrstuhl für Architektur und Holzbau, Univ.-Prof. Stephan Birk. Projektbearbeitung Dr.-Ing. Sandra Schuster, Dipl.-Ing. Tabea Huth M.Eng.