Hamburg fördert den Holzbau durch den nachwachsenden Rohstoff Holz. Holzhochhäuser wie das „Roots“ in Hamburg sind nicht nur architektonisch ansprechend: Sie leisten einen Beitrag zum Klimaschutz sind hochmodern und absolut stadttauglich. Das hat schon der Woodcube als mehrgeschossiger Holzbau gezeigt, der anlässlich der Internationalen Bauausstellung 2013 in Wilhelmsburg errichtet worden ist, sowie seit 2017 das benachbarte Studentenwohnheim „Woodie“.
Der Hamburger Senat unterstützt deshalb seit 2017 den Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes aus zertifizierter Forstwirtschaft sowohl im Wohnungsbau als auch bei Nichtwohngebäuden mit mehreren Förderprogrammen. Im Bereich der Nichtwohngebäude wurde die Förderung bisher vor allem für Kindergärten, Sportvereine oder Werkstätten in Anspruch genommen. Die Einsatzmöglichkeiten sind jedoch erheblich vielfältiger.
„Holz ist ein leichter Baustoff, deshalb kann man damit zum Beispiel schnell und einfach ein Stockwerk auf vorhandene Gebäude aufsetzen und so in dicht bebauten Städten wie Hamburg neuen Wohnraum schaffen“, sagt Karl Hamann, Referent für das Bauen mit Holz in der Behörde für Umwelt und Energie .
Beim zeitgenössischen Bau zeichnen sich derzeit Engpässe von Sand und Kies ab. Denn Sand und Kies gelten inzwischen als knappe Ressourcen. Auch der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) klagt über massive Steigerungen der Kiespreise. Außerdem ist die Zementproduktion weltweit für rund acht Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
Umweltsenator Jens Kerstan: „Eine Antwort darauf kann das Bauen mit Holz sein. Der Werkstoff Holz ist bislang in Hamburg noch wenig im Einsatz, hat aber großes Potenzial. Holz ist nachhaltig, klimaneutral und oft auch ganz einfach schön und sorgt obendrein für ein angenehmes Raumklima. Wenn wir in Zukunft mehr auf nachhaltige Baumaterialien setzen, kann uns das dabei helfen, unsere Klimaziele zu erreichen.“
Auch städtebaulich hat der Holzbau Vorteile. Der hohe Vorfertigungsgrad ermöglicht schnelle Bauzeiten, was geringere Kosten und weniger Lärm bedeutet. Holz ist auch eine Chance, Flächen zu schonen und die notwendige Verdichtung der Stadt in der Höhe zu realisieren statt in der Breite, denn es ist leicht und für Aufstockungen ideal geeignet.
Aus all diesen Gründen fördert die Umweltbehörde seit 2017 den Einsatz von Holz in der Gebäudekonstruktion. Das Bauen mit Holz ist in Norddeutschland noch wenig verbreitet. Bisher haben sich überwiegend Spezialisten mit der Planung und dem Bau größerer Holzgebäude beschäftigt. Damit die Holzbauquote in Hamburg gesteigert werden kann, müssen sich aber auch weniger erfahrene Teams an den Baustoff heranwagen.
Damit dies gelingt, wird die Holzbauförderung ab sofort durch eine Qualitätssicherung erweitert. Von der Planung bis zur Bauausführung werden die Bauherren dabei hinsichtlich der besonderen Herausforderungen des Holzbaus begleitet. Neben einer Sicherstellung hoher Ausführungsqualität im Sinne der verantwortungsvollen Nutzung öffentlicher Fördermitteln, werden Bauherren, Planende und Ausführende beraten, bewährte Holzbaukonstruktionen umzusetzen. Durch das Mehraugenprinzip wird das Fehlerrisiko verringert und unnötige Kostensteigerungen vermieden.
Mit dem Aufbau einer Geschäftsstelle „Qualitätssicherung Holzbau“ soll in Zukunft auch Bauherren aus dem freien (nicht geförderten) Wohnungsbau eine Anlaufstelle für die begleitende Qualitätssicherung und die Einbindung erfahrener Holzbauexperten zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen zur Holzbauförderung sind bei der IFB Hamburg verfügbar. Informationen zum Verfahren sind bei der Geschäftsstelle Qualitätssicherung verfügbar Qualitätssicherung im Holzbau – Holzbau-Netzwerk Nord e.V. (www.holzbau-netzwerk-nord.de)