Hans Fritz war Landwirt, Bio-Bauer, Unternehmer, Holzschnitzer, Kursleiter für Holzbaukurse, Holzhaus-Pionier und zeigt heute noch als Investor wie prädestiniert der Holzbau seine aktive Rolle beim Bauen und Wohnen mit dem klimafreundlichen Baustoff Holz ausspielt. Dabei liegt ihm weiterhin am Herzen, dass er aufzeigt, wie der Holzbau einfach und kostengünstig in Bauprojekten für den ländlichen Raum umgesetzt werden kann. Er selbst lebt und wohnt seit acht Jahren in Bad Endorf in seiner eigenen Holzbau-Wohnsiedlung mit 10 erstellten Holzhäusern.
Die 10 Holzhäuser stehen flächensparend auf einer Anhöhe über Bad Endorf / Chiemgau in der Nähe des Chiemsee und Simssee. Die Hälfte der Häuser hat eine Wohnfläche von 100 Quadratmetern, 4 Häuser im Bungalowstil verfügen über je 75 Quadratmeter und ein Haus mit 3 Wohnungen (zwei mit 40 und eine mit 80 Quadratmeter). Da die Holzhäuser immer zurück- und vorspringen, ergeben sich kuschelige, nicht vom Nachbarn einsehbare Terassenecken. Die Wohnsiedlung mit den 10 Holzhäusern wurde ausschließlich aus unbehandeltem Holz mit über 20 cm Rundum-Naturdämmung in Passivhausstandard 2012/2013 gebaut.
Bereits vor 40 Jahren war er mit seinem Hof in Stetten bei Rimsting, wo sein Großvater vor 80 Jahren als Pionier den Einsatz von Kunstdünger einführte, einer der ersten Bio-Bauern in Bayern. In den vergangenen Jahrzehnten bereiste er über 70 Länder – viele davon mehrfach. Seine frühere Firma, Serra Maschinenbau, die auf die Entwicklung, den Bau sowie den Vertrieb und die Inbetriebnahme mobiler und stationärer Sägewerke spezialisiert war, führte ihn in entlegene Gegenden, die bislang kaum Touristen gesehen hatten. Als Teil seines sozialen Engagements errichtete er in mehreren Ländern Flüchtlingshäuser. Die ersten entstanden vor über 30 Jahren in Kroatien im Rahmen der Initiative „Bauern helfen Bauern“, ein Slogan, den er selbst prägte, und das letzte baute er ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti. Sein Interesse galt stets den Menschen, ihrer Geschichte und ihren Kulturen.
Von über 70 Ländern dieser Erde, die Hans Fritz bereiste, hat er in drei Bildbänden mit Beschreibungen viele Holzhaus-Geschichten zusammengetragen. Hier ein Auszug aus einem seiner Bildbände:“Das Baumaterial für die ersten Häuser nach Verlassen der Höhlen, bestand aus den natürlichen Materialien die unsere Vorfahren, je nach Klimazone, in ihrer Umgebung vorfanden. In trockenen, baumlosen Gegenden, Lehm und in nördlichen, feuchteren Gebieten Holz, weil es reichlich zur Verfügung stand und leicht zu bearbeiten war. Die ersten Pfahlbaudörfer entstanden in Europa vor ca. 8 000 Jahren. Ein starker Trend zu Steinhäusern begann im achtzehnten Jahrhundert, als die Häuser in den Dörfern und Städten aus Schutzgründen vor Angriffen immer näher zusammenrückten. Als Folge wurde es zunehmend „brandgefährlich“, wie z. B. in Rimsting am Chiemsee, wo 1729 gleich 4 benachbarte Höfe abbrannten. (Quelle Josef Weibel/Rimstinger Heimatbuch).
Auszug aus der Geschichte der Holzhäuser: „Der feuergefährlichste Raum in den Holzhäusern war die Küche mit dem offenen Kamin. Auf vielen Höfen war sie deshalb oft der einzige gemauerte Raum. Auch alles, was mit Licht zu tun hatte, basierte vor der Erfindung der Elektrizität, aus- schließlich auf Feuer, in Form von Kerzen, Öllampen oder Kienspan. Aus diesen Gründen war die Brandgefahr bei unseren Vorfahren um ein Vielfaches höher als heute. Deshalb gab es in jedem Ort Löschweiher, bevor leistungsfähige Wasserpumpen mit der Erfindung des Verbrennungsmotors zum Einsatz kamen.
Aus Brandschutzgründen gab es bereits Kontrollmechanismen. Ein Gerichtsdiener tauchte von Zeit zu Zeit zur „Küchennachschau“ auf und wies vorsorglich auf Brandgefahren hin. Wenn Kurfürstliche Verordnungen nicht befolgt wurden, gab es empfindliche Strafen. Zum Beispiel wenn der vorgeschriebene Abstand des Backofens zum Haus nicht eingehalten wurde. (Quelle Rimstinger Heimatbuch).“
Auszug aus der Geschichte der Holzhäuser: „Holzhäuser bekamen aus Brandschutzgründen und Winddichtigkeitsproblemen zunehmend einen schlechten Ruf und wurden nach und nach durch Steinhäuser ersetzt. Die hundertprozentige Winddichtigkeit war mit den damaligen Werkzeugen und Baustoffen nicht zu erreichen. Maria Theresia soll in ihrem Reich den Bau von Holzhäusern bereits verboten haben, einerseits aus Brandschutzgründen und andererseits, weil Holz zunehmend Mangelware wurde, da es als Energiespender für industrielle Zwecke immer mehr gebraucht wurde.
Im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert entstand durch die aufkommen- de Industrialisierung immer mehr Verlangen nach Energie, mit der Folge eines erheblichen Holzmangels. Nicht nur wie bisher, zum Bauen, Heizen und Kochen wurde Holz verbraucht, zunehmend entstand bei den Salinen, Glasbläsern und Eisenhütten, ein noch wesentlich größerer Holzhunger. Bäume wurden deshalb auch in unwegsamen Gebirgsgegenden eingeschlagen, die oft nur durch enge reißende Felsschluchten ins Tal getriftet werden konnten.“
Die Fachbücher von Hans Fritz erhalten Sie zum Preis von 25 Euro pro Exemplar. Da die Bildbände nicht über einen Verlag erhältlich sind, bitte die Bestellungen direkt an seine E-Mail-Adresse senden: h.fritz(at)hans–fritz.de