Mit einer Umfrage hat der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) seine Mitgliedsbetriebe über die aktuellen und zu erwartenden Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Verfügbarkeit von Holz, Logistik, Strompreise und die Entwicklung der Bautätigkeit befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Branche vor allem von den steigenden Kosten für Energie und fehlenden Transportkapazitäten betroffen ist, aufgrund der effizienten Verarbeitung des regionalen Rohstoffs Holz aber zuverlässig Produkte für den heimischen Markt bereitstellen kann.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die wirtschaftlichen Sanktionen haben zunehmend Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Die aktuelle Umfrage des DeSH unter seinen Mitgliedsbetrieben zeigt, dass die Säge- und Holzindustrie ihre Produktion von Holzprodukten auf Basis heimischer Ressourcen weitgehend aufrechterhalten kann, sich die gestiegenen Kosten für Energie und fehlende Transportkapazitäten aber auch hier deutlicher bemerkbar machen. „Die Säge-und Holzindustrie verarbeitet ihr Holz aus regionalen Quellen in direktem Umfeld zum jeweiligen Standort. Diese Unabhängigkeit von Importen und langen Transportwegen nimmt in dieser Situation für Klimaschutz und heimische Wertschöpfung eine Schlüsselrolle ein. Denn über die Verfügbarkeit und Verwendung von Holz wird hier vor Ort entschieden“, erklärt DeSH-Hauptgeschäftsführer Lars Schmidt. „Das ist für die Politik Privileg und Verantwortung zugleich. Denn um diese Möglichkeit zu erhalten, ist die aktive Verwendung von Laub- und Nadelholz aus heimischen Wäldern die Grundlage.“
„Trotzdem beeinflussen die weitreichenden Logistikengpässe auch die Säge- und Holzindustrie. Insbesondere der Mangel an LKW-Fahrern, steigende Frachtraten und fehlende Kapazitäten betreffen mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmen. Gleichzeitig sind auch die Energiepreise stark gestiegen. Über die Hälfte der befragten Unternehmen gibt an, dass die Kosten für Strom um über 20 Prozent zugelegt haben. „Das trifft natürlich die gesamte Industrie und hat bei der Produktion von energieintensiven Materialien, wie Glas oder Stahl unmittelbare Auswirkungen“, so Schmidt weiter. „Während neben steigenden Produktionskosten die Verfügbarkeit baunaher Produkte, wie Stahl, zurzeit für Unsicherheit sorgt, zeigt sich der Markt für Bauholz aus Deutschland dagegen weitgehend robust.“
Auswirkungen auf die Bautätigkeit werden auch von den Befragten erwartet. So wird in Deutschland mit einem Rückgang um rund 15 Prozent gerechnet. Neben unsicheren Rahmenbedingungen sind die fehlende Verfügbarkeit von Vorprodukten, Maschinen, Rohren und Fachkräften entscheidend. Vor diesem Hintergrund schaffen heimische Ressourcen Sicherheit: „Die Säge- und Holzindustrie ist verlässlicher Partner der Bauwirtschaft und Holz ein zukunftsweisendes Material. Seine Bereitstellung durch aktive Waldbewirtschaftung, die Verarbeitung in regionalen Wertschöpfungsketten und der Einsatz im Bauwesen zeigen, dass die Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft auch in Krisenzeiten sichergestellt werden kann“, betont Schmidt abschließend.
lebt in Stuttgart und betreibt als unabhängiger Holzhaus-Experte aus Leidenschaft verschiedene Blogs und das Portal holzbauwelt.de. Er informiert über Trends im Wohnungs- und Gewerbebau mit dem Baustoff Holz für Bauherren, Investoren, Planer im modernen Holzbau. E-Mail senden