Woher stammt der Begriff „nachhaltiges Bauen“ und wie ist dieser einzuordnen? Ein Leitfaden zum nachhaltigen Bauen gibt Orientierungshilfe.
Anknüpfend an die Beschlüsse der Konferenz von Rio de Janeiro im Jahr 1992 hat die Bundesregierung im April 2002 die nationale Nachhaltigkeitsstrategie unter dem Titel „Perspektiven für Deutschland“ verabschiedet. Neben Maßnahmen und Projekten enthält die Strategie politische Leitlinien einer nachhaltigen Entwicklung. Die Fortschritte werden anhand von aktuell 21 Indikatoren und Zielen kontinuierlich erfasst und bewertet
Nachhaltiges Bauen bedeutet auch, die zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen bestmöglich unter den Gesichtspunkten von schonender Entnahme, effizientem Einsatz und Vermeidung von Umweltbelastungen zu verwenden. Mit Verabschiedung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms 2012 und dessen Fortschreibung wurde seitens der Bundesregierung ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung eines ganzheitlichen und zukunftsorientierten Handelns unternommen.
Nachhaltiges Bauen bezieht sich auf Ökobilanzierung und Lebenszyklusanalyse
Im Hinblick auf den Gebäudesektor soll „Nachhaltigkeit von Gebäuden vermehrt über den Lebenszyklus durch Einbeziehung ökologischer, ökonomischer wie auch sozialer Aspekte transparent, messbar und überprüfbar ausgewiesen werden – bei gleichzeitiger Beachtung der städtebaulichen, gestalterischen, technischen und funktionalen Qualität. Die Beurteilung soll sich dabei auf wissenschaftlich anerkannte Methoden der Ökobilanzierung und Lebenszykluskostenrechnung stützen“.
Der Leitfaden Nachhaltiges Bauen baut auf folgenden Überlegungen auf:
Die Berücksichtigung von Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung wird zum integralen Bestandteil aller Planungs- und Entscheidungsprozesse über den Lebenszyklus einer Immobilie. Dies schließt die Formulierung von Zielen sowie die Überprüfung und Bewertung der Zielerreichung mit ein.
Zur Unterstützung der Akteure stehen abhängig vom Arbeits-, Verantwortungs- und Einflussbereich und von der Lebenszyklusphase spezifische Anforderungen, Vorgehensweisen und Hilfsmittel zur Verfügung.
Dabei sind die Komplexität des Planens, Bauens und Betreibens im Allgemeinen sowie der in die üblichen Entscheidungsprozesse eingebetteten Nachhaltigkeitsbewertung zu berücksichtigen. Gleichzeitig sind handhabbare Lösungen mit einem angemessenen Aufwand an Kosten und Zeit zu entwickeln.
Dimensionen und Prinzipen nachhaltiges Bauen:
Bei der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit wird als ein primäres Schutzziel die Ressourcenschonung durch einen optimierten Einsatz von Baumaterialien und Bauprodukten, eine geringe Flächeninanspruchnahme, die Erhaltung und Förderung der Biodiversität sowie eine Minimierung des Energie- und Wasserverbrauchs angestrebt.
Bei der ökonomischen Dimension der Nachhaltigkeit werden über die Anschaffungs- beziehungsweise Errichtungskosten hinausgehend insbesondere die Baufolgekosten betrachtet. Im Fokus stehen demnach die gebäudebezogenen Lebenszykluskosten, die Wirtschaftlichkeit und die Wertstabilität.
Der sozialen und kulturellen Dimension werden Schutzziele zugeordnet, die sowohl die soziale und kulturelle Identität als auch das Wertempfinden des Menschen beeinflussen.
lebt in Stuttgart und betreibt als unabhängiger Holzhaus-Experte aus Leidenschaft verschiedene Blogs und das Portal holzbauwelt.de. Er informiert über Trends im Wohnungs- und Gewerbebau mit dem Baustoff Holz für Bauherren, Investoren, Planer im modernen Holzbau. E-Mail senden