PEFC – „Holz und Papier grüner einkaufen.“ Mit der eigenen Beschaffungspolitik einen Beitrag zum Erhalt unserer Wälder weltweit leisten? Das haben Einkäufer der öffentlichen Hand und privatwirtschaftlicher Unternehmen selbst in der Hand, indem sie Holz- und Papierprodukte aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung explizit nachfragen. Dazu zählen beispielsweise die eingesetzten Papiere im Officebereich, Hygienepapiere, Biomasse für das eigene Kraftwerk, Möbel und Inneneinrichtung oder nicht zuletzt Bauvorhaben, bei denen Holz als Rohstoff eingesetzt wird.
Wie eine solche Beschaffungspolitik in der Praxis aussehen muss, wie eine entsprechende Ausschreibung gestaltet werden kann, wie die dazugehörigen Nachweisdokumente kontrolliert werden und welche Vorteile eine „waldfreundliche“ Beschaffung für das eigene Image und die Marketingaktivitäten der Institutionen hat, zeigt der neue 11-seitige Leitfaden „Holz und Papier grüner einkaufen“. Zielgruppe sind sowohl Beschaffer und Einkäufer, die sich erstmals mit dieser Thematik auseinandersetzen, als auch jene Institutionen, die bereits eine entsprechende Beschaffungspolitik eingeführt haben und die Prüfung der Nachweise effizient gestalten wollen.
Den Leitfaden können Sie hier herunterladen. Er bildet zudem eine Ergänzung zur PEFG – Broschüre „ Verantwortungsvoll beschaffen – Ein Ratgeber für die öffentliche Beschaffung von Holz- und Papierprodukten “, die derzeit überarbeitet wird und in neuer Auflage voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2019 zur Verfügung steht.
Ist die gegenseitige Anerkennung von FSC und PEFG sinnvoll, prakatikabel und wünschneswert? Diese Frage diskutierten 150 Wald-, Holz- und Nachhaltigkeitsexperten im Zweiten Forum Zertifizierung von PEFC Deutschland in Heidelberg und lieferten viele wertvolle Anregungen.
Zu einem schnellen Konsens in der Anerkennungsfrage fanden die Vertreterin des Holzhandels und die Vertreter der Holzindustrie. Sie alle bekannten sich zu kontrolliertem, nachhaltigem Holz, bezeichneten eine zusätzliche Marktverengung durch detailverliebte Unterschiede in den Standards, die dem Gesamtanliegen nicht dienten, als geschäftsschädigend. Für die Sägeindustrie sprach Thomas Kayser, Verkaufsleiter HOLZ-JOKI. Er wünschte sich, dass PEFC und FSC von Dritten so eingestuft würden wie TÜV und Dekra bei der KFZ-Prüfung. Dr. Katharina Gamillscheg, stellv. Geschäftsführerin des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel, regte an, die Idee der gegenseitigen Anerkennung äußerst pragmatisch außerhalb des Waldes weiterzuverfolgen – die Waldzertifizierung anzugleichen, hielt sie für naiv. Carsten Huljus, CEO Sustainable Biomass Program, stimmte ihr zu und stellte dar, wie es seiner Organisation gelungen sei, im Biomassebereich einen Dachstandard unter Einbeziehung der PEFC- und FSC-Zertifizierung herzustellen. Alexander Kolb, Geschäftsführer Nolte Holzwerkstoff, und Mathias Reich, Regional Manager International Paper, kritisierten die negativen Auswirkungen, die entstünden, wenn der Markt die Systeme auseinanderdividiert und einseitig Rohstoffe eines bestimmten Systems verlange.