Wofür steht der Klimaschutzplan 2050 in Deutschland? Der Klimaschutzplan gibt für den Prozess zum Erreichen der nationalen Klimaschutzziele im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris inhaltliche Orientierung für alle Handlungsfelder: In der Energieversorgung, im Gebäude- und Verkehrsbereich, in Industrie und Wirtschaft sowie in der Land- und Forstwirtschaft.
Zentrale Elemente des Klimaschutzplan 2050 sind:
Langfristziel: Orientierung am Leitbild der weitgehenden Treibhausgasneutralität für Deutschland bis Mitte des Jahrhunderts
Leitbilder und transformative Pfade als Orientierung für alle Handlungsfelder bis 2050
Meilensteine und Ziele als Rahmen für alle Sektoren bis 2030
Strategische Maßnahmen für jedes Handlungsfeld
Etablierung eines lernenden Prozesses, in dem die in Paris vereinbarte Ambitionssteigerung realisiert wird.
Klimaschutzplan 2050 nutzt die Klimaschutzleistung des Waldes
Nach zahlreichen Gesprächen mit der Politik, mehreren Statements und schriftlichen Stellungnahmen der Holzwirtschaft sind in dem Dokument nun auch zahlreiche Aspekte verankert, die die Klimaschutzleistung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Holznutzung berücksichtigen und stärken.Im Detail sind im beschlossenen Klimaschutzplan 2050 folgende Aspekte aufgenommen, die Relevanz für die Holzwirtschaft haben:
Anerkennung der vermiedenen Emissionen durch die stoffliche und energetische Verwendung von Holz (je etwa 31 Mio. t CO2 in 2014)
Ziel ist Erschließung des CO2-Minderungspotenzials der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und der damit eng verbundenen Holzverwendung
Bedeutung des Waldes als Lebensraum (..), Wirtschaftsfaktor und Rohstofflieferant bei Klimaschutzmaßnahmen berücksichtigen
Holz kann im Gebäudebereich CO2 langfristig speichern und Materialien mit nachteiliger Treibhausgas- und Ökobilanz sowie fossile Energieträger ersetzen.
Folgende Maßnahmen im Klimaschutzplan 2050 betreffen Wald und Holz:
Steigerung der Klimaschutzfunktion des Waldes, der nachhaltigen Forstwirtschaft und der intelligenten Holzverwendung
Neuauflage der „Charta für Holz“ zur Stärkung des Beitrags nachhaltiger Holzverwendung bei der Erreichung der Klimaschutzziele
Förderung des Erhalts und des Ausbaus des CO2-Minderungspotenzials von Wald und Holz mit Mitteln des Waldklimafonds
Abbau baurechtlicher Hemmnisse, die den Einsatz von langlebigen Holzprodukten erschweren
Themenfelder, die von den Verbänden der Holzwirtschaft kritisiert wurden, sind in der Überarbeitungsphase gestrichen worden, bspw. die pauschale Stilllegung weiterer Waldflächen, die Beschränkung auf heimische Baumarten, der Fokus auf Laubholzprodukte sowie die Verlängerung der Umtriebszeiten. Alle diese Maßnahmen hätten die Klimabilanz des Forst- und Holzsektors deutlich verschlechtert als ihn zu verbessern.
Aus Sicht der Holzwirtschaft geht Deutschland weltweit nun mit guten Beispiel voran, um das Potential der Holznutzung und Holzverwendung im gemeinsamen Kampf gegen die Erderwärmung im Klimaschutzplan 2050 stärker zu entfalten.
Sigurd Maier
lebt in Stuttgart und betreibt als unabhängiger Holzhaus-Experte aus Leidenschaft verschiedene Blogs und das Portal holzbauwelt.de. Er informiert über Trends im Wohnungs- und Gewerbebau mit dem Baustoff Holz für Bauherren, Investoren, Planer im modernen Holzbau. E-Mail senden